Ein ungewöhnliches Erlebnis im Leben der Vera B.

Vera hatte gute Laune. Warum, wusste sie selbst nicht, es war einfach so. Und das, obwohl sie im Club saß und auf einen Kunden wartete, also eigentlich bei der Arbeit war. Sie hockte alleine an der Bar, weil die anderen mit den Vorbereitungen für den Abend beschäftigt waren.

Der Kunde, den sie erwartete, hieß Klaus und war ein alter Schulfreund von Gerd, der wiederum war einer der Stammgäste im Club. Klaus war noch nie hier gewesen. Aber Gerd kam oft und war ein netter Kerl, jünger noch, immer großzügig, machte nie ärger und hatte mit seiner positiven Lebenseinstellung schon oft zum guten Klima im Club beigetragen.

Sein Freund Klaus, so hatte er ihr gestern an der Bar erzählt, sei gerade bei ihm zu Besuch. Vor einem Jahr sei seine Frau mit einem Italiener durchgebrannt und habe ihn von einem Tag auf den anderen ohne Angabe von Gründen einfach sitzen lassen. Von diesem Schock habe er sich bis heute nicht erholt, säße nur noch apathisch zuhause, ginge nicht mehr unter Leute, treibe keinen Sport mehr und würde immer kontaktscheuer. Er, Gerd, sei der einzige, der noch Zugang zu ihm habe, auf den er wenigstens noch ein bisschen höre.

Klaus brauche dringend mal wieder eine Frau. Eine, die ihm die Freuden des Lebens nahebringe. Und dann hatte er Vera angeschaut und gesagt: "Du wärest genau die richtige!" Erst war sie erschrocken, denn sie dachte schon, er meinte eine richtige Beziehung, aber dann hatte er ihr einen sehr großzügigen Betrag rübergeschoben und gemeint "Lass ihn einmal alles loswerden!" Sie versprach ihm, ihr Bestes zu geben, alleine schon weil sie Gerd einen Gefallen tun wollte. Später hatte er ihr noch gesagt, Klaus werde alleine kommen und schon ganz früh, sobald der Club um 17 Uhr aufmache, um möglichst wenigen Leuten zu begegnen. Dann hatte er sich vertraulich zu ihr gebeugt und hinzugefügt: "Sei richtig streng mit ihm, das macht ihn total an, ich kenne ihn. Selbst wird er es aber nicht zugeben. So ist er eben."

Was die Schwierigkeiten von Kunden anbelangte, da konnte niemand Vera etwas vormachen. Sie kannte alle Hemmungen und jede Perversität, sie kannte Erektionsschwierigkeiten ebenso, wie Typen, die sich mit Viagra vollpumpten und dann glaubten, die Session würde solange dauern, bis ihr Dauersteifer wieder schlapp wurde. Da gabs dann schon mal ärger. Aber eigentlich war das mehr aus der Zeit, als sie noch auf dem Straßenstrich arbeitete, hier im Club suchte man die Leute doch sehr sorgfältig aus und war darauf bedacht, die Polizei fern zu halten. Hin und wieder gab es dennoch amtliche Beschwerden, weil man hier im Villenviertel war und die Anwohner sich öfter mal belästigt fühlten.

Vera stand von der Bar auf und ging zu dem riesigen Spiegel gegenüber, vor dem die Sitzgarnitur stand, in der die Mädels saßen, damit die Freier sie diskret und unverbindlich von der Theke aus betrachten konnten. Sie prüfte ihr Outfit: schwarzes Lederkorsett, das die Brüste stark anhob, aber gerade noch die Brustwarzen bedeckte, im Schritt aufknöpfbar, dazu schwarze selbsthaltende Strümpfe, die bis zur Hälfte der Oberschenkel gingen und schwarze hochhackige Schuhe. Darüber hinaus trug sie schwarze Lederhandschuhe, die den halben Unterarm bedeckten, hatte eine Hand in die Schlaufe einer Reitgerte gesteckt und ihre dunklen Haare streng nach hinten gekämmt und dort zu einem Knoten zusammengebunden. Es war eigentlich ihr Standard-Dress, wenn sie die dominante Rolle spielte.

Sie fand, sie sah gut aus. Sowohl für ihr Alter wie auch berufsbedingt. Fraün, die in diesem Gewerbe nicht auf sich achteten, sahen bald ziemlich verbraucht aus. Ihr konnte man außerhalb des Clubs nicht ansehen, welcher Beschäftigung sie nachging, sie hätte genauso gut Geschäftsfrau sein können. War sie ja eigentlich auch, aber halt ein bisschen mehr noch. Sie war mit ihrem Beruf zufrieden.

In diesem Moment betrat ein junger Mann den Salon. Er war in seinen alten Jeans und seinem lapprigen T-Shirt nicht unbedingt nach Veras Geschmack gekleidet, aber die Klamotten würden ja sowieso gleich fallen. Ansonsten sah er gut aus, schlank, sportlich, trotz des Schlapper-Shirts sah man, dass er Muskeln hatte und durchtrainiert schien. Er machte einen sympathischen Eindruck.

"Bist Du Klaus?" Er nickte, dann stutzte er, sah sie an und sagte: "Woher wissen Sie das?"

"Schätzchen, merk Dir gleich zu Anfang: ich weiß alles! Wenn Du das verinnerlichen kannst, vereinfacht es vieles!"

Er sah sie etwas merkwürdig an, hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sie vom ersten Moment an keinen Zweifel an der Rollenverteilung ließ.

"Ok. Wohin?"

"Komm mit, ich zeigs dir!" Vera ging voraus den Flur entlang und öffnete eine Tür. Das Zimmer war rundum schwarz gestrichen und auch Decke und Fussboden waren schwarz. Und selbst, wer noch nie eine Folterkammer gesehen hatte, wusste, dass es eine war: an den Wänden hingen Seile, Ketten und Peitschen, von der Decke baumelten Haken und Ledermanschetten und an einer Wand stand in lebensgroßer Ausführung das, was man ein Andreaskreuz nannte.

"Hier?" fragte er mit ungläubiger Stimme.

"Ja hier!" Und als er sich umdrehen wollte, um zurück zu gehen, schloss Vera die Türe, drehte den Schlüssel rum und zog ihn ab. "Und wir werden ungestört sein!"

"Hören Sie..." "Ich höre gar nicht!" sagte Vera mit schneidender Stimme "Ich habe hier das Sagen! Und jetzt weg mit dem T-Shirt!"

Das wirkte, er schüttelte nur mit dem Kopf und zog es aus. Das, was zum Vorschein kam, übertraf noch bei weitem Veras Erwartungen. Der Kerl hatte einen Spitzenkörper. Sie betrachtete ihn wohlgefällig. Kam nicht so oft vor, dass ein Körper sie anmachte, aber der brachte Veras gute Laune sofort wieder zurück.

"Darf ich jetzt..." "Gar nichts darfst Du, hast Du das immer noch nicht kapiert?" Vera nahm ihre Reitgerte jetzt fester in den Griff, ging entschieden auf ihn zu und drängte ihn Richtung Wand. "Aber glauben Sie mir doch..."

"Jetzt reichts!" Vera schlug ihm mit der Reitgerte kurz, aber nicht allzu heftig gegen seine Brust. Den Moment seiner Verwirrung nutzte sie, riss mit geübtem Griff seinen Arm hoch, schob sein Handgelenk in eine metallene Schelle und ließ sie zuschnappen. Während er erstaunt versuchte, seine Hand zu befreien und diesem Vorgang alle Aufmerksamkeit schenkte, riss Vera auch den anderen Arm hoch und noch bevor er sich wehren konnte, waren beide Arme nach oben gespreizt am Kreuz befestigt.

Vera betrachtete zufrieden ihr Werk und mit einer gewissen Erregung den nackten Oberkörper. Sie lächelte triumphierend, ging zu ihm hin und liess ihre Finger im Lederhandschuh genüsslich über die Muskeln fahren und dann über seine harten Brustwarzen.

"Bitte..." seine Stimme klang jetzt eher kläglich und wenn sie sich nicht täuschte, vibrierte sie auch ein bisschen. Dennoch unterbrach sie ihn barsch. "Noch ein einziges Wort, zu dem ich nicht ausdrücklich meine Erlaubnis gegeben habe, und Du kriegst Nippelklemmen angelegt, an die ich ein ordentliches Gewicht hänge! Ist das klar?" "Ja"

"Ja, Herrin, heißt das in Zukunft!" Sie sah ihm ins Gesicht, er wirkte irgendwie total verstört. Vielleicht war sie doch zu ruppig vorgegangen. Vera entschloss sich, eine etwas ruhigere und anregendere Phase folgen zu lassen.

"Na, dann wollen wir uns doch mal das beste Stück ansehen." Sie offnete seinen Gürtel und die Knöpfe der Hose und ließ sie zu Boden fallen. Dann kniete sie sich nieder, zog seine Schuhe und Strümpfe aus und entfernte auch die Jeans. Er lies alles widerstandslos mit sich geschehen. Gerd hatte recht, der brauchte etwas Zeit, aber sie war Profi genug, zu spüren, dass die Erregung einsetzte.

Er stand nur noch im Slip da. Und der war doch um etliches sexier als seine anderen Klamotten: dünner schwarzer Stoff, auf dem sich seine offensichtlich nicht unattraktive Männlichkeit deutlich abzeichnete. Genüsslich trat Vera vor, um danach zu greifen, aber da fing er an, sich wie wild zu bewegen und mit den Füssen zu treten.

"Ach, wir haben noch zuviel Bewegungsfreiheit...das lässt sich ändern!" ihr Tonfall war gespielt süffisant, sie trat von schräg hinten an ihn heran und fasste sein Bein. Aus diesem Winkel hatte er keine Chance zur Gegenwehr und ehe er sich recht versah, war sein Fußgelenk in einer ähnlichen Fesselung wie seine Handgelenke. Das zweite Bein brauchte sie gar nicht mit Gewalt in Position zu bringen, er tat es freiwillig. Vera richtete sich wieder auf.

"Wo war ich stehen geblieben? Ach, ja!" Sie griff erneut nach seinen Genitalien und nun zuckte er mit dem Becken, aber nicht um sich zu wehren, sondern aus Erregung. Er war jetzt echt drauf. Sie strich durch den Stoff des Slips den Schaft entlang, massierte zärtlich seine Hoden und spürte zu ihrer Zufriedenheit, dass ihr Spielzeug rasch an Größe und Härte gewann. Als er richtig steif war, zog sie den Slip runter und betrachtete sein ziemlich stolzes Teil, das stramm aufgerichtet stand. Zart schloss sie ihre Finger darum und fuhr sachte auf und ab. "Und du wirst keine Sekunde eher kommen, als ich es dir gestatte! Verstehen wir uns?"

In diesem Moment klopfte es an der Tür. "Vera, bist du da drin?" "Ja, bin gerade beschäftigt!"

Es war Henry von der Bar. "Hier ist ein Klaus, der sagt, er habe eine Verabredung mit dir, er sei ein Freund von Gerd!"

"Moment mal!" Vera eilte zur Tür, sperrte auf und ließ ihr Opfer in seiner unbequemen Haltung und offensichtlichen Erregung alleine. Als sie nach ein paar Minuten zurück kam, blieb sie im Türrahmen stehen. "Aber wieso haben Sie gesagt, dass Sie Klaus heißen?" "Ich heiße Klaus, ich bin der neue Getränkefahrer, hab die Tour von Albert übernommen. Mein Laster steht seit einer halben Stunde vor ihrer Tür!" "Aber warum haben Sie nicht..." Vera unterbrach ihren eigenen Satz. "Sorry!" Sie ging auf ihn zu, zog als erstes den Slip hoch und verpackte sein edles Teil wieder, das in der Zwischenzeit doch einiges an Größe eingebüßt hatte. Dann löste sie die einzelnen Fesselungen.

Als er frei war, massierte er sich die Handgelenke.

"Es tut mir wirklich leid und es ist mir sehr unangenehm."

"Ach, ist schon gut!" er sah Vera gerade an "War echt eine neue Erfahrung, hätte ich mir ganz anders vorgestellt und zuletzt war ich ganz schön in Fahrt."

"Aber mir ist das total unangenehm, ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen kann!" Vera klang wirklich zerknirscht.

"Na ja" hörte sie ihn sagen, "vielleicht kann man das ja irgendwann mal fortsetzen, nur nicht gerade, wenn ich Ausfahren muss!"

"Würden Sie das wirklich wollen?" Sie sah ihn an und wusste die Antwort.

"OK" sagte sie "ich schulde Ihnen einen Abend im Club, inklusive allem. Wenn Sie möchten, dürfen Sie auch Ihre Freundin mitbringen."

Er strahlte übers ganze Gesicht. "Danke! Aber ob ich letzteres will, weiß ich noch nicht."

Er zog sich an und als er das T-Shirt überstreifte sagte er: "Und nun zeigen Sie mir doch bitte noch, wo die Getränkekisten hin sollen!"

Peer - November 2004