Erotic Story: Mein bester Freund

diese Geschichte hat Renate im Kurs „Erotisch Schreiben“ verfasst – herzlichen Dank, dass sie hier erscheinen darf!

Er ist ihr bester Freund. Er ist immer für sie da. Egal zu welcher Zeit, morgens, tagsüber, abends oder nachts, wenn sie nicht einschlafen kann. Er hört zu, sagt kaum was und wenn, dann sehr leise. Er spürt ganz genau, wie es ihr geht, ob sie einsam ist, traurig oder völlig aufgedreht und unruhig. „Erotic Story: Mein bester Freund“ weiterlesen

Drama: Blow Job

Das gar schreckliche Drama, das von einer ganz besonderen erotischen Neigung handelt, hat uns Polly zur Veröffentlichung geschenkt – herzlichen Dank!

Schon als Klaus Kliensmann noch Kläuschen Kliensmann war, war er anders als die anderen. Während diese vom Hochsitz aus nach Plastikautos griffen, patschte er beim Anblick von Staubsaugern vor Vergnügen in seine Händchen. So war es auch nicht verwunderlich, dass das erste Wort, das er sprechen konnte, Taubsauger war – lange vor Mama und Papa. Während ein paar Jahre später Schulkameraden Hochglanzbildchen mit Sportwagen tauschten und sich gegenseitig mit dem Wissen um PS, Hubraum und Drehzahlgeschwindigkeit zu übertrumpfen versuchten, konnte er alle Staubsaugermodelle von A wie Aero-Smith bis Z wie Zanussi und deren Saugleistung, Stromstärke und Filtervolumen auswendig herunterleiern. Nach der Schule machte Klaus Kliensmann eine Ausbildung zum Einzelshandelskaufmann in einem Elektrofachbetrieb. Wenn die Kollegen in ihrer Freizeit die Kotflügel und Kühlerhauben ihrer Autos tätschelten und bei Alufelgen in Erregung gerieten, strich er über das Staubsaugergehäuse und betrachtete mit leuchtenden Augen den Ansaugstutzen. „Drama: Blow Job“ weiterlesen

Adult Stuff in Wanne-Eickel

Die nächste wunderbare Geschichte aus dem Kurs “Erotisch Schreiben” ist von Jan Valta. Ich freue mich, die gelungene Porno-Satire im Lustgespinst veröffentlichen zu dürfen – herzlichen Dank!

Dass Wanne-Eickel den Zuschlag für die diesjährige Ausrichtung der Sexolympiade bekommen hatte, war natürlich DIE Sensation für die Stadt. „Lass jucken, Kumpel“ stand in großen Lettern schon an der Autobahnbrücke über die A42 und an der Abfahrt Herten warb McPorn, einer der Hauptsponsoren des Wettbewerbs mit „Los Orgasmos-Wochos“ in lockerer und semantisch nicht so ganz gelungener Anspielung auf Mexiko, den Ausrichter der Porniade 2008: „Hot Dog und Big Whopper zum absoluten Aktionspreis von 1 Euro 69“..

In der festlich geschmückten Gipfelhalle war die Bühne und die großen Projektionsleinwände noch verhüllt; aber über die Lautsprecheranlage konnte jedermann live in Dolby-Stereo mithören, wie es bei den Vorjahressiegern Björn und Shakira auf der Lustwiese im Tonstudio gerade rattenscharf zur Sache ging: Ahhh, ohh, blas weiter, hmmm, fick mich, tiefer, tiefer usw usf… „Adult Stuff in Wanne-Eickel“ weiterlesen

Erotic Story: Die ungeheuere Schwere der Realität

Nach der Winterpause geht es nun weiter mit den erotischen Geschichten aus dem „Erotisch Schreiben“. Ich freue mich, eine weitere Story von Peer B., nicht zum ersten Mal unter den schreiblustigen Teilnehmern, veröffentlichen zu dürfen – herzlichen Dank!

Sie sah hübsch aus. Gutsituiert, wie es so schön hiess. Man konnte es an ihrer Kleidung erkennen. Und Geschmack hatte sie auch, das Blau des Kostüms war mit dem T-Shirt abgestimmt. Die Kombination alleine war schon exquisit. Vermutlich beruflich unterwegs. Doris Lessing las sie, reagierte also prompt auf den Literatur-Nobelpreis. Na ja, die Bahnhofsbuchhandlungen quollen derzeit über mit ihren Titeln. Von ihrem Alter her, könnte sie das „Goldene Notizbuch“ schon gelesen haben, als es noch das Kultbuch der Frauenbewegung war. Es verband damals das politisch linke Gedankengut mit der Suche nach der Neupositionierung der Frau in der Gesellschaft. Er hatte es bis zur Hälfte gelesen, aber dann war ihm der Wälzer doch zu dick gewesen.

Sie trug einen Goldring mit blauem Stein, vermutlich Saphir, keinen Ehering. Würde auch irgendwie nicht zu ihr passen. Aber vermutlich hatte sie dennoch eine Ehe oder längere Beziehung hinter sich. Ob sie erwachsene Kinder hatte? Schwer zu sagen. Wie alt mochte sie sein? Anfang fünfzig? Sie schminkte sich dezent, aber ein bisschen Retusche war auch dabei. Nicht viel. Sie hatte eine glatte Haut mit weichen Falten. Keinen verhärmten Gesichtsausdruck. Entweder hatte sie mit dem Leben, so wie es ihr begegnete, Frieden geschlossen oder sie hatte von Hause aus eine glückliche Natur. Kleine Lachfältchen an den Augen. „Erotic Story: Die ungeheuere Schwere der Realität“ weiterlesen

Story: Oh bitte, nur ein winziges Stück!

Heute lest Ihr eine erotische Geschichte von Sandra Wöhe, die als selbstständige Autorin in Zürich lebt. Ich freue mich, dass sie trotz langjährigen eigenen Schaffens den Schreibimpulse-Kurs „Erotisch schreiben“ besucht und mit ihren anregenden Stories bereichert hat! Lest mehr über ihre Werke und Lesungen auf Sandra Wöhes Website – es gibt dort auch Hörproben zum herunter laden.

„Bitte, oh, bittebitte!“, rief er. Aber sie hörte ihn nicht. Im Grunde genommen hatte sie ihn noch nie bemerkt. Sein Flehen. Das Betteln nach mehr. Mehr Haut, mehr nacktem Fuß, weiter entblößte Schenkel, völlig enthülltem Hintern. Splitternackt wollte er sie sehen. Aber sie nahm ihn nicht wahr. Vielleicht hätte sie seinen Wunsch erfüllt, wenn sie davon gewusst hätte? Vielleicht. „Story: Oh bitte, nur ein winziges Stück!“ weiterlesen

Erotic Story: Heiß-gekocht und abgeschreckt

Und hier die nächste wunderbare Geschichte aus dem Kurs “Erotisch Schreiben”. Jan Valta verblüfft gleich mit mehrfachen Irritationen rund um eine geheimnisvolle „Barbie-Puppe für Erwachsene“, die eigentlich gar nicht wahr sein kann – oder doch?

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Dass es leicht ging, zu leicht, hätte ihm eigentlich schon am Anfang auffallen müssen. SIE hatte sich beim Einparken mit ihrem knallroten Spider hoffnungslos festgefahren. Es ging nicht vor und zurück; er versuchte, sie einzuweisen, aber sie war diese blonde, hilflose Frau mit langen Beinen und blickte ihn dankbar an, als er sich schließlich erbot, an ihrer Stelle das Auto in die Lücke zu rangieren.

Sie bestand darauf, sich mit einem Drink zu bedanken und so gingen sie in die Bar seines Hotels, gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite. Sie bestellte zwei Drinks, er revanchierte sich mit einer weiteren Bestellung. Beide merkten den Alkohol. Sie sah umwerfend aus. Kaum ein Mann, der sich nicht nach ihr umgedreht hätte: eine fleischgewordene Barbie-Puppe! Vielleicht war ihr Haar ein wenig zu blond, ihr Ausschnitt ein ganz klein wenig zu tief, die Absätze ihrer Stöckelschuhe (damit hätte er auch nicht autofahren können) eine winzige Idee zu hoch. Sie hieß Michèle und hatte eine erotische, verrauchte Altstimme. An ihren kraftvollen, etwas breiten Händen trug sie kunstvoll manikürte zentimeterlange Krallenfingernägel. Davon einmal ge- und zerkratzt zu werden musste das allerhöchste sein. „Erotic Story: Heiß-gekocht und abgeschreckt“ weiterlesen