Erophil – das Festival für erotische Literatur

Erophil - das Festival für erotische LiteraturVom 23. bis zum 25. Oktober wird die Erophil, das Festival rund um die Leselust aus Leidenschaft stattfinden – und zwar in Berlin! Die Ankündigung klingt vielversprechend:

„Wir wollen einen Einblick geben in zeitgenössische und klassische Literatur zu einem ganz speziellen Thema. Literaturproduzenten und Lesern, Schriftstellern und Verlagen, Konsumenten und Händlern bieten wir eine Plattform zum Kommunizieren ebenso wie zum Goutieren. Über den literarischen Bereich hinaus präsentieren wir auch angrenzende Genres wie Comic, Fotografie, Illustration und Bildende Kunst. Dabei wird Erophil mit seiner Fokussierung auf das Thema eine Branche vorstellen, die in ihrer Vielfalt bislang noch kein gemeinsames öffentliches Forum hatte. Mit der Etage am Kottbusser Damm haben wir einen Veranstaltungsort jenseits des etablierten Literaturbetriebes gefunden, der uns zu kreativer Arbeit in Werkstattatmosphäre inspiriert und uns zugleich, nicht zuletzt im Interesse der Aussteller, eine enge Kalkulation ermöglicht.“

Gegen das Schattendasein in der Schmuddelecke

Das Projekt erophil entstand aus der Erfahrung, daß in Deutschland Erotikliteratur fälschlicherweise immer noch ein Schattendasein in der Schmuddelecke führt.
In Frankreich ist man stolz auf zeitgenössische Autoren wie Olivier Py, Philippe Dijan oder Pauline Réage. Führende Vertreter der Academie Française können sich ohne Verlust ihres Ansehens zu ihrer Vorliebe für Erotikliteratur bekennen. Dagegen gelten die Lektüre und das Interesse an erotischer Literatur hierzulande immer noch als anrüchig. Häufig „Bückware“ – im besten Falle in eigens eingerichteter Ecke – ist erotische Literatur oft nur unter dem skeptisch-abschätzigen Blick des Buchhändlers erhältlich, solange ihr nicht das Siegel der klassischen Weltliteratur anhaftet, wie dies bei Marquis de Sade oder Jean Genet der Fall ist.

Mit der erophil wollen die Veranstalter das Genre aus seiner Nische führen und die künstlerische Bandbreite klassischer und moderner Erotikliteratur einem größeren Publikum nahe bringen. Eine Grenze zwischen homo- und heterosexueller Literatur wird es nicht geben – gut so!

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