Ein Volk von Pornophilen?

56000 zufällig auf dem Fragebogen landende Internet-User hat die deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung im Auftrag des Senders Pro7 befragt. Und heraus kam, was man sich auch so hätte denken können: ein Drittel der Männer schaut sich täglich Pornos an, oft im Internet, bei den Frauen sind es rund 8 Prozent.

Wenig verwunderlich sind auch die Schlüsse, die daraus gezogen werden: „Pornografie stärke den Wunsch nach einem perfekten Körper und führe zu mehr Schönheits-Operationen im Genitalbereich“, meinte der Sexualwissenschaftler Jakob Pastötter bei der Vorstellung der Umfrage in Berlin. Zu den Folgen gehöre auch, dass sich mehr Menschen als früher im Bett unter Druck gesetzt fühlten.

Dass die „Vorstellung der Genitalien“ sich verändert, kann man z.B. am Thema „Intimrasur“ allerorten mitbekommen (z.B. hier). Man hat dadurch aber auch ein weiteres Kriterium zur Beurteilung, an dem sichtbar wird, wie weit sich jemand von Mode-Trends (der hier insbesondere der Kosmetik-Industrie dient) beeindrucken lässt oder nicht.

Wer so weit geht, sich am Genital herum operieren zu lassen, ist m.E. auch nicht „durch Porno dazu verführt“, sondern insgesamt eine labile Person, die sich rein äußerlich definiert und vermutlich nicht nur in der Erotik alles tut, um ANDEREN zu gefallen – anstatt eigene Wege zur Erfüllung zu suchen.

Mehr Druck im Bett? Ich erinnere mich da mal an die wilden 70ger, als die Aufklärungswelle durch die Medien schwappte und man als Teeny alles tat, um eine supertolle, rundum „befreite“ Sex-Partnerin zu sein – noch ganz ohne echten Draht dazu, was eigentlich wirklich Lust brachte und was nicht. Der reine Leistungsstress, bei Jungs genauso wie bei den Mädels.

Also nichts Neues unter der Sonne? Doch, alles wird schneller, heftiger, krasser – das aber bemerken nur die Älteren, für die Jungen ist es „ganz normal“.

4 Gedanken zu „Ein Volk von Pornophilen?“

  1. Also ich für meinen Teil finde es weder verwunderlich noch schlimm wenn ein Drittel oder sogar mehr der deutschen Männer täglich Pornos gucken. Das kann ja auch zur Stimulanz verwendet werden oder als Anregung für ein kleines Sexspiel mit der Partnerin. Auf jeden Fall kann die Frau sich so sicher sein, dass der Mann noch im Saft steht wie man so schön sagt…

  2. Das sehe ich genauso wie Stefan! Man kann ja schließlich auch „lustige“ Pornos oder anregende Pornos anschauen, ohne dass man sich gleich befriedigt.

    Ich verstehe eher nicht, warum Frauen sich kaum Anregung holen.

  3. Es ist doch heute ganz normal das man sich hin & wieder einen Porno ansieht. Ich finde es gut und hole mir immer wieder neue Inspirationen. Die Phantasie kennt halt bei guten Pornos keine Grenzen und Bettsport ist doch gesund und macht zudem noch glücklich.

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