diese Geschichte hat Renate im Kurs „Erotisch Schreiben“ verfasst – herzlichen Dank, dass sie hier erscheinen darf!
Er ist ihr bester Freund. Er ist immer für sie da. Egal zu welcher Zeit, morgens, tagsüber, abends oder nachts, wenn sie nicht einschlafen kann. Er hört zu, sagt kaum was und wenn, dann sehr leise. Er spürt ganz genau, wie es ihr geht, ob sie einsam ist, traurig oder völlig aufgedreht und unruhig.
Er verlangt für seine langjährige Treue nicht viel. Er ist genügsam und auch hart im Nehmen, wenn sie gar zu ruppig mit ihm umgeht. Er nimmt ihr nichts krumm, er liebt sie auf seine Weise, er hat es ihr noch nie gesagt. Er zeigt es ihr nur sehr. Ausdauernd, inspirierend, entspannend und entlastend ist er. Und fast stur bleibt er an ihrer Seite, seit einigen Jahren. Er ist älter geworden, aber immer noch gut. Er ist bei ihr, wenn sie verschlafen aufwacht und manchmal dicke Augen hat. Wenn sie noch unkoordiniert ins Bad wankt. Er erwartet sie freudig, wenn sie heimkommt und ihn liebevoll umarmt.
Manchmal wird er kaum beachtet. Dann gibt es wieder Momente, da wird er nicht mehr losgelassen und dann fordert sie ihn mitunter zu sehr. Überschüttet ihn mit Emotionen, Begierden und Wünschen. Er weiß, dann muss er da sein, egal wie schwindelig es ihm wird. Er darf sich danach immer etwas ausruhen. Er hat Dauerwohnrecht, ohne Miete; das wurde ohne jeglichen Vertrag beschlossen.
Er weiß wie sie sich fühlt, wenn sie ihn dringend braucht. Er spürt, wenn sie träumt. Er hört, wenn sie weint. Er freut sich, wenn sie lacht. Er möchte sie manchmal schütteln, wenn sie böse ist. Er fühlt mit ihr eine Einigkeit, die er nie woanders erfahren hat. Sie entschweben dann manchmal gemeinsam in den Zenit des Seins. Weh tut es ihm, wenn er sie teilen muss mit jemanden, dann braucht sie ihn nicht; läßt ihn links liegen. Er fühlt sich in diesen Momenten verlassen und einsam. Dann ist er eifersüchtig und würde gerne gehen. Aber er kann es nicht, weil sie ihn braucht und er sie. Ohne sie fühlt er sich so nutzlos und ohne Antrieb.
Sie waren auch schon gemeinsam im Urlaub. Sonne, Meer und eine milde Brise. Er und sie auf dem Balkon, über sich den glitzernden Sternenhimmel. Schön war das Rauschen der Brandung abends, wenn sie zusammen lagen und sich umarmten. Das war wunderbar, er hat sich soooo wohlgefühlt. Ob sie bald wieder wegfahren, gemeinsam?
Das beidseitige Vibrieren, wenn sie sich begegnen, ist das was er immer genießt. Er saugt ihren Atem auf, wenn er sie ihn Wallung bringt und verliert dabei schier die Orientierung und rotiert wie ein Kreisel. In diesen Momenten steigt was aufwärts und gibt einer heißen Wärme Platz, die ihnen beiden gut tut. Dann folgt ihre kühlende Nässe, die ihn umspült. Danach sind sie beide beruhigt; er fühlt sich dabei so stark. Wenn sie ihn dann auf ihrem warmen, weichen Körper ausruhen lässt, ist er zufrieden und schnurrt leise.
Ach ja, er hat sich noch gar nicht vorgestellt. Er heißt „Hugo“. Er ist leider sehr unscheinbar und von Beruf Vibrator mit Diplom; in „langsam, mittel und schnell“.
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