Denke ich an Rom, dann denke ich an die Stadt, die ich liebe…und an Ricardo.
Ich traf ihn in Trastevere. Die Nacht war warm, Lichter tanzten auf dem Fluss, die Autos schoben sich hupend voran, in der Ferne strahlte die Engelsburg.
Mit vielen anderen schlenderte ich durch die Gassen… Trattoria Barroso, Tavola Calda, Marcelleria, rohes Fleisch an Haken von grellen Scheinwerfern beleuchtet, Barbiere Robini, Profumeria, suesser Duft nach Seife, Pasticceria, Bar Sale e Tabacci, Männer die palaverten, Banco di Santo Spirito, chiuso…durch den lauen Abend gehen, Menschen sehen, Schilder lesen… Irgendwann wollte ich essen. Draussen. Auf der Piazza della Santa Maria in Trastevere. Zahlreiche Kneipen, Tische und Stuehle standen einfach auf dem Pflaster vor dem jeweiligen Lokal.
Voll war es um diese Zeit. Ich suchte einen freien Platz…und traf seine Augen.
Er hatte lange schwarze Locken, etwa mein Alter, hockte an einem Vierertisch, ihm gegenueber zwei Blondinen, sahen aus wie Amerikanerinnen.
Er machte eine einladende Bewegung mit dem Kopf auf den Platz neben sich. Es war, als habe er ausgerechnet mich aus den Scharen der Flaneure gewählt. Ich stockte, aber er wiederholte die Geste.
Zögernd ging ich auf den Tisch zu, er hielt Blickkontakt, streckte mir seine Hand hin, ein weicher Händedruck, „Ricardo“. „Das gleiche Geschlecht oder „Denke ich an Rom…““ weiterlesen