Neuer Sex-Blog: Venusgeschichten

Sie nennt sich „Mademoiselle Folie“, hat gerade das Sex-Blog „Venusgeschichten“ gestartet und schreibt zur Namensfindung:

Die Venus ist die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit, wie ja jedes Kind weiß. In meinem erotischen Blog soll sie als unterstützende Kraft dienen, metaphorisch gesehen. Man könnte sich vorstellen, dass sie mich bei jedem Abenteuer begleitet hat. Das klingt jetzt ein wenig kitschig, aber die Vorstellung an sich finde ich sehr schön.

Im Blog erzählt Folie selbst erlebte Geschichten mit verschiedenen Partnern – und zwar nicht nur solche, bei denen alles super läuft!  Schade, dass sie keine Kommentare zulässt, ich hab die erste Story gelesen und dachte mir dazu:  wäre sie ein wenig dominanter gewesen, hätte es mit Sascha vermutlich besser geklappt!

Mademoiselle Folie

Der Alltag als Beziehungskiller – muss das sein?

Paar am Meer

Auf Pixabay gibt es zum Thema „Paar“ kein einziges Bild in einer Alltagssituation – ja warum wohl?

Im Magazin EROSA wird die Frage gestellt: „Beziehung retten oder beenden? Lohnt es sich noch?„. Irgendwie scheint mir das Kriterium, dass Beziehung „sich lohnen muss“ zwar etwas seltsam, doch ist die dann folgende Empfehlung einer Kosten-Nutzen-Rechnung (nein, es heißt da nicht so) vermutlich nicht weit entfernt vom wahren Beziehungsleben. Spätestens ab dann, wenn einer der Partner zu leiden beginnt, liegt es ja nahe, sich mal im Detail zu fragen: Warum tue ich mir das eigentlich noch an?

All diese durchaus lesenswerten Abwägungen sind jetzt aber nicht mein Thema, sondern ein Aspekt, der gleich am Anfang zur Sprache kommt, dann aber nicht weiter verfolgt wird:

„Sobald die erste Verliebtheit verfliegt, betrachten wir unser Gegenüber kritischer und entdecken plötzlich Schwächen und Fehler, die wir vorher vielleicht gar nicht wahrgenommen haben. Der größte Beziehungskiller in langen Beziehungen ist der Alltag. Die meisten Beziehung zerbrechen daran – oft langsam, still und unwiderruflich. Was anfängt mit wilden Streits und Diskussionen, endet oft in unüberbrückbarer Stille und großer Unzufriedenheit.“ „Der Alltag als Beziehungskiller – muss das sein?“ weiterlesen

Seitensprung, Fremdgehen, Lügen – warum?

Angelika Wende, deren nachdenkenswerte Texte ich sehr schätze, fragt in ihrem Blogpost „One Lie and a Mess of Desctruction“

„Warum betrügen Menschen ihre Partner, obwohl es in einer Katastrophe enden kann?“

Ihre Antwort:

„Weil sie gierig sind, weil sie nicht genug bekommen, weil sie etwas, was sie haben wollen in der Beziehung nicht bekommen, weil sie es als Aufwertung ihres Egos brauchen, weil sie glauben, dass es ihnen zusteht, weil sie feige sind und dem anderen nicht die Wahrheit sagen über ihre unerfüllten Bedürfnisse oder weil sie einfach unmoralische Figuren sind, denen es nur um die Befriedung ihrer Triebe geht.
Mentaler Betrug und sexuelle Aktivität außerhalb der Beziehung erfordert die bewusste Täuschung des Anderen, sie erfordert Schamlosigkeit und Kaltblütigkeit. Lügen und Betrügen entwürdigt den Partner, während der Betrüger sein Selbstwertgefühl aufpoliert.
Wird das Lügengeflecht durchbrochen findet der Lügner rationale Erklärungen für sein unmoralisches Verhalten oder er schiebt dem Partner die Schuld für seine Unmoral in die Schuhe. Er habe ihn nicht genug geliebt. Die Wahrheit aber ist: Der Betrüger liebt sich selbst nicht genug.“

Angelika setzt sich mit dem Zerstörungspotenzial von Lügen auch künstlerisch auseinander, doch darum soll es hier nicht gehen. Mich irritiert an diesem Text die sehr einseitige, eher schmalspurige Analyse eines komplexen Beziehungsgeschehens. Von einer Psychotherapeutin hätte ich anderes erwartet, z.B. die Einsicht, dass immer zwei daran beteiligt sind, wie die Dinge in einer Beziehung laufen. Statt dessen auch hier klare Kante: der Lügner ist immer der Böse, der dem Partner auch noch die Schuld zuschiebt. „Seitensprung, Fremdgehen, Lügen – warum?“ weiterlesen

Sex im Wald: Natürlich, sinnlich, abenteuerlich

100.000 Jahre hatte der Mensch ausschließlich Sex in der Natur, bevor er begonnen hat, sich mit Wänden zu umbauen. Heute kann man sich das kaum mehr vorstellen, doch im folgenden Video erzählt ein Paar, das schon lange 10 Jahre zusammen ist, wie der Wald das erotische Miteinander inspiriert und belebt hat:

Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald

Das neue Buch des Biologen Clemens G. Arvay befasst sich nicht nur mit der Natur als Ärztin und Psychotherapeutin – also mit den gesundheitsfördernden medizinischen und psychologischen Effekten von Naturerfahrung, sondern auch mit Sex im Wald. Denn die Natur ist auch eine erfolgreiche Sexualtherapeutin – man muss allerdings ein bisschen experimentierfreudig und abenteuerlustig sein!

Im Buch wird dieser Bereich des menschlichen Lebens mit größter Sorgfalt, mit Gefühl und Respekt behandelt. Das Buch enthält auch Vorschläge für ein Liebesnest im eigenen Garten.
„Der Biophilia-Effekt — Heilung aus dem Wald“ basiert auf modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Quellen werden im Buch penibel offengelegt.

Wolf Dieter Storl, Ethnologe und Buchautor, über das Buch:

»Clemens G. Arvay bringt uns modernen, zivilisationsgeschädigten Menschen die Kraft der Natur wieder nahe – in erfrischender Sprache und unter Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse.«

Einen ausführlichen Gastartikel des Bestseller-Autors Clemens G. Arvay findet sich im wilden Gartenblog: Dein Garten, Dein Heiler – Der Biophilia-Effekt im wilden Garten

Arvay-Biophilia-Cover
Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald
11. April 2015 – ISBN 978-3990011133

»Selten habe ich beim Lesen so viel gestaunt, gelernt und Freude empfunden wie bei diesem wundervollen Buch.«
(Dr. Ruediger Dahlke‬, Arzt und Autor)

Video-Trailer zum Buch »

Er sagt / sie sagt – Ein heteronormativer Dialog

Sie: „Liebst Du mich?“
Er: „Weißt du doch! Musst du denn immer wieder fragen?“
Sie: „Du sagst es aber nie!“
Er: „Muss man das? Wenn man es dauernd sagen muss, ist es schon garnicht mehr wahr.“
Sie: „Vielleicht ist es ja nicht mehr wahr – und du sagst es mir nur nicht!“
Er: „Glaub mir, das würdest du dann schon merken.“
Sie: „Und wie?“
Er: „Mensch, kannst du blöd fragen! Musst du immer alles zerreden?
Sie: „Ich frag‘ ja bloß. Und außer Reden kann man mit dir sowieso nicht viel anfangen!“
Er: „WIE MEINST DU DAS?“
Sie: „Na, stimmt doch: du willst nicht in die Sauna, du gehst nicht spazieren, magst keine Konzerte, Besuche gehen dir auf die Nerven, nicht mal massieren lässt du dich!“
Er: „Massieren! Dieses Geschüttel? Wozu soll das gut sein? Ein einfacher Ge­schlechtsverkehr, fröhlich, ohne allen Schnick-Schnack, das wär’s! Aber zu so einfachen Dingen bist du ja nicht zu haben.
Sie: Einfacher Geschlechtsverkehr? Dieses kurze Rein-Raus ist mir schlicht zu öde, dass du’s nur weißt! Dabei fühl‘ ich mich von Dir garnicht bemerkt!“
Er: „Oh, ich bemerke dich sehr genau – so weich und warm und feucht….“
Sie: „Du kannst Dir einen feuchten Waschlappen nehmen und den vorher auf die Heizung legen.“
Er: Nun werd‘ mal nicht albern. Außerdem mach ich das oft genug. Du bist ja eh‘ meistens nicht ansprechbar!“
Sie: „Nicht ansprechbar? Das ist es doch gerade: ich fühl‘ mich von dir nicht angesprochen!“
Er: „Gerade hast du noch gesagt, Reden sei das einzige, was ich könne!“

 

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Dieser ziemlich zeitlose Text ist eine Fundsache aus den Tiefen meiner Festplatte, entstanden in einer Kreativ-Schreiben-Gruppe in den frühen 90gern.

Alleine sein können – nicht nur auf dem Klo!

Etwas amüsiert hab‘ ich gerade einen schon älteren Artikel auf „Adam spricht“ gelesen, der davon handelt, dass das Klo  doch auch in langen und vertrauten Beziehungen Rückzugsort und „letzte Bastion des Alleinseins“ bleiben sollte. Das Posting ist getitelt mit „Das Klo“ und lockt damit sicher viele Neugierige, die bei diesem Titel nicht vordringlich ans Alleinsein denken, sondern sich evtl. einen Beitrag über Peinlichkeiten oder sehr spezielle sexuelle Vorlieben erwarten. Tja, die werden enttäuscht sein, denn „Adam“ jubelt ihnen ungefragt wahre Lebensweisheiten unter:

„Man muss auch mal für sich sein können. Nicht nur am Klo. Sondern wenn man will. Auch innerhalb einer Beziehung. Das sagt nichts über die Qualität einer Beziehung aus. Halt, doch, eben gerade, es sagt enorm viel über die Qualität einer Beziehung aus, nämlich über die Sicherheit, die die Beziehung beiden Beteiligten gibt, die Sicherheit, dass die Beziehung auch dann funktioniert, wenn man sich mal in ein Zimmer zurückzieht, wo der andere draußen bleibt. Und dass dieses Zurückziehen nichts mit der Beziehung zu tun hat. Man zieht sich nicht vor der Beziehung zurück, nicht einmal vor dem Partner, sondern einfach zu sich. Das braucht der Mensch ab und zu.“

Wie wahr! Dass Adam das Alleinsein so engagiert rechtfertigen muss, wirft ein seltsames Licht auf vielleicht nicht nur seine Beziehungen. Manche Menschen können offenbar nicht mit sich alleine sein, brauchen immer das Gefühl, dass jemand da ist – warum eigentlich? Ich kenne das Bedürfnis, den Partner keinen Moment aus den Augen verlieren zu wollen aus jungen Jahren, aber auch dort nur in den ersten Phasen allerheftigster Verliebtheit. Wird eine Beziehung zum Teil des eigenen Lebens, braucht auch dieses „eigene Leben“ wieder seine Zeit! Und gar nicht mal wenig…

Wie es um das eigene Verhältnis zum Alleinesein steht, kann man hier testen.